Investitionen in Bildung bringen in Deutschland mehr Rendite als der Kauf von Wertpapieren.
Politik
Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Ein Hochschulabschluss bringt demnach im Osten bei Männern und Frauen eine Rendite von mehr als zwölf Prozent, im Westen von knapp neun Prozent. Den langfristigen Ertrag aus Aktienpapieren beziffern die Autoren der Studie mit 6,5 Prozent.
Der Studie zufolge erhöhen eine Berufsausbildung oder ein Hochschulabschluss nicht nur das Einkommen während des Berufslebens; zugleich sinkt die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden. Investitionen in einen mittleren Bildungsabschluss bringen langfristig in der Regel eine höhere Rendite als Investitionen in einen Hochschulabschluss.
Zur Berechnung der privaten Bildungsrendite berücksichtigten die Forscher auch die Kosten der Ausbildung und das in der Ausbildungszeit entgangene Einkommen. Untersucht wurden dann die Bruttostundenlöhne von 26- bis 65-jährigen Angestellten und mögliche Lohnausfälle durch Arbeitslosigkeit. Berechnet wurde die Rendite im Vergleich zum durchschnittlichen Einkommen derjenigen, die lediglich einen Pflichtschulabschluss haben.
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Die höchste Bildungsrendite erzielen demnach ostdeutsche Frauen mit einem mittleren Bildungsabschluss: Die Rendite beträgt bei ihnen 18,4 Prozent. Männer mit einem vergleichbaren Abschluss im Osten kommen auf eine Bildungsrendite von knapp 14 Prozent.
Auch für den Staat rechnen sich der Studie zufolge Investitionen in Bildung. Investitionen in Bildung würden dem Staat künftig höhere Steuereinnahmen garantieren, wegen der niedrigeren Arbeitslosigkeit seien weniger Sozialtransfers nötig. Die Kosten der Bildungsinvestitionen lägen unter den so gewonnenen oder eingesparten Beträgen. "Höhere Bildungsausgaben erscheinen daher fiskalisch effizient", heißt es in der Studie.